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Über Sie

Ihr Name ist Kitty, sie ist 17 Jahre alt und kommt aus Baden Württemberg.

Sie liebt/mag: Ihre(n) Freund(e), Musik, Festivals, Konzerte, Feste, Lesen, Philosophie und Kreativität.

Sie hasst/mag nicht: Stress, Dunkelheit, Langeweile, Gedankenlosigkeit, Intoleranz und unfreundliche Menschen.
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Bling-gb Glambaby Deviantart

Geschichte


Er öffnete seine Augen. Wie dunkel es doch war…
Nur das rote Licht der Leuchtanzeige seiner Uhr brachte etwas Licht ins Dunkel. Sechs Uhr morgens, zeigte sie an. Wohlgemerkt sonntagmorgens.
Er setzte sich auf. Welcher einigermaßen normale Mensch stand schon an einem Sonntagmorgen um sechs Uhr früh auf?
Andererseits… Konnte man ihn denn als normal bezeichnen? Unwillkürlich musste er grinsen.

Noch müde und nur mit seinen Boxershorts bekleidet, schleppte er sich in die Küche und setzte sich einen Kaffee auf.
Fröstelnd blickte er aus dem Fenster.
Die Sonne ging auf. Der Wald, in der Nähe seines Hauses sah tatsächlich aus, als würde er brennen. Dieser Eindruck wurde durch den vielen Nebel noch verstärkt.

Er schüttelte den Kopf und schenkte sich Kaffee ein.
Naturschauspiele beeindruckten ihn zwar in gewisser Weise, doch war er nie ein großer Romantiker gewesen. Er setzte sich an den Tisch und dachte nach.
Ob er joggen gehen sollte? Er war, dank des Kaffees, nun schon viel munterer. Er fühlte sich sogar regelrecht erfrischt. Und um diese Zeit waren meist nur sehr wenige Menschen unterwegs. Genau die richtige Zeit also.

[...]

Sie dagegen stand viel später auf. Sie war nun eben eine unverbesserliche Langschläferin und es gab für sie nichts Schöneres als sich in ihrem Bett zu räkeln und die Sonnenstrahlen auf der Haut zu genießen, die sie durchs Fenster hindurch versuchten zu wärmen. So stellte sie es sich zumindest gerne vor.
Doch heute wurde sie nicht von den Sonnenstrahlen geweckt, sondern von ihrer Mutter.

„Lilith?“, sie drehte sich seufzend um. „Ja, Mama?“. „Wie lange willst du denn noch im Bett bleiben?“. Seufzend stand sie auf. Es musste wohl sein. Sie zog sich an, putzte ihre Zähne und kämmte sich.
Besonders stolz war sie auf ihre langen blonden Haare, die ihr bis zu Taille reichten.
Ansonsten, fand sie, war sie eher Mittelmaß. Nichts Besonderes. Weder hübsch noch häßlich.
Wenn sie sich im Spiegel betrachtete sah sie ein verschlafen aussehendes, blasses Mädchen vor sich.

Blass war sie schon immer gewesen. Sie hatte sich damit abgefunden und fand es also auch nicht wirklich schlimm. Aber der Rest...
Sie hatte braun-grüne Augen, leichte Sommersprossen und sie fand, sie sah immer irgendwie müde aus. Zumindest ohne Schminke.
"Na ja", dachte sie sich. "Besser nicht darüber nachdenken und erstmal etwas essen".

Während sie am Tisch saß, den man um halb eins nun wirklich nicht mehr Frühstückstisch nennen konnte, überlegte sie, was sie heute noch unbedingt tun musste. Sie musste Englisch lernen und ein paar wenige Hausaufgaben erledigen, aber ansonsten stand ihr der Tag zur vollen Verfügung.

Gelangweilt sah sie aus dem Fenster. Was konnte man in einer so kleinen Stadt wie Sonnenbrunnen denn schon an einem Sonntag tun?
Ob sie spazieren gehen sollte? Nein, dafür war es ihr definitiv zu ungemütlich und kalt draussen. Es war ein kalter Herbsttag und an so einem Tag war es nun einmal am die beste Idee sich in eine Decke gemummelt und an einem Tee nippend aufs Sofa zu setzten und ein Buch zu lesen.
Und überhaupt... Alleine spazieren gehen? Wie langweilig war das denn? Hätte sie jemanden gehabt mit dem sie hätte spazieren gehen können... Hätte, würde, könnte, sollte... Sie musste aufhören im Konjunktiv zu denken. Das konnte doch auf Dauer nicht gesund sein.

"Du brauchst endlich wieder einen Freund", hatte ihr ihre beste Freundin Malina erst am Freitag wieder versucht einzureden. "Der Neue aus der Paralellklasse ist doch ganz süß. Wäre der nicht etwas für dich?". Lillian hatte sie nur genervt angeschaut. Immer versuchte sie sie zu verkuppeln. Ohne Erfolg. Es gab einfach Niemanden, der an ihr interessiert war und den sie auch nett fand. Gutaussehend oder süß bedeutete nun eben nicht gleich intelligent, humorvoll und was sie sich eben noch so wünschte.
Die meisten gutaussehenden Typen die sie kannte waren sowieso Vollpfosten.

"Das liegt nur an deinem ausgefallenen Geschmack, dass du niemand findest", sagte Malina am anderen Ende der Leitung. Lilith hatte sich schliesslich entschlossen ihre beste Freundin anzurufen. "Und wenn ich nun überhaupt niemanden finden will? Kann ein 17-Jähriges Mädchen nicht auch mal eine Zeit ohne einen Freund auskommen? Ich habe einen ausgefallener Geschmack? Was meinst du denn damit?". Langsam wurde Lilith wirklich sauer. Wieso musste sie sich nur immer einmischen?
"Damit meine ich deine Vorstellungen von dem perfekten Mann". Lillith glaubte zu wissen, dass Malina am anderen Ende der Leitung grinste.
"Ach ja?", antwortete Lilith gereizter, als sie es eigentlich vorgehabt hatte. "Du weißt doch überhaupt nichts über meinen Geschmack." Und sie hörte nicht mehr wie ihre Freundin am anderen Ende der Leitung widersprach. Sie hatte aufgelegt.

[...]

Er hingegen hatte nur wenig für die allgemeinen Dinge im Leben übrig.
Oberflächliche Beziehungen, "Freundschaften" und "Liebschaften", all diese belanglosen menschlichen Tätigkeiten waren für ihn ein Graus. Damit hatte er abgeschlossen.

Natürlich hatte er einmal ein normales Leben geführt, "Freunde" besessen (schon allein das "besitzen" schreckte ihn ab. Konnte man einen Mensch denn besitzen? War nicht jeder Mensch sein eigener Herr, wie es so schön hieß?) und diverse Freundinnen, diverse Liebschaften gehabt.
Kurz: Das normale Leben eines Jugendlichen geführt. Eine wahre Befriedigung hatte er aber nie verspürt.
Er war nun 23 Jahre alt. Kein sehr hohes Alter. Und doch fühlte er sich oft schon viel älter. Wie konnte man mit 23 Jahren schon eine solche Verbittertheit empfinden?

Hatte er einfach ein falsches Bild von diesen Dingen? Hatte er zu viele Bücher gelesen, die von wahrer Freundschaft und wahrer Liebe handelten, sodass er nun tatsächlich daran glaubte? Zu viele Ideale.
Das musste es sein. Nicht die Gesellschaft war krank. Er war es.

Wieder musste er lächeln. Wie einfach sie es sich doch machten. Passte etwas oder jemand nicht in ihr Schema wurde er aussortiert, verfolgt, getötet.
Er seufzte. Sein Therapeut hatte ihm geraten sich nicht so viele Gedanken zu machen. Wie einfach sich das doch sagen ließ.
Er zündete sich eine Zigarette an und nahm einen Schluck Whiskey.
Schon viel besser. Vielleicht konnte ihn das ja vergessen lassen.

[...]

Sie hatte sich entschlossen. Sie würde doch spazieren gehen! Sie musste einfach mal etwas frische Luft schnappen und aus dem vertrauten, sie einengenden Zimmer entfliehen. Es war schon fünf Uhr und es wurde langsam dunkel. Wie sie das hasste! Wieso musste es um fünf Uhr schon dunkel werden? Verdammter Herbst. Ihre Mutter würde ihr sicherlich verbieten um diese Uhrzeit noch im Wald spazieren zu gehen.

Der Wald... Sie wohnte sozusagen fast neben dem Wald.
Etwas faszinierte sie an ihm. War es das Geheimnisvolle? Die wunderschönen Farben? Der Geruch?
Sie schlich sich auf Zehenspitzen aus ihrem Zimmer. Gut. Ihre Mutter stritt sich lautstark mit ihrer kleinen Schwester. So konnte sie sie wenigstens nicht hören.

Schnell schlüpfte sie in ihre schwarze Lieblingsjacke und öffnete die Tür. Freiheit! Geliebte Freiheit! Sie musste über sich selbst lachen. Besaß sie etwa eine poetische Veranlagung die bis jetzt noch nicht zum Vorschein getreten war?

Bald geht es weiter.
 
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